UNESCO Weltkulturerbe-Stadt
Quedlinburg
Ich gestehe, bevor uns die Suche nach einem Wellnessurlaub (2 Nächte, Anfang Januar 2019) einen Ort im Harz vorschlug, wäre ich nicht von selbst auf die Idee gekommen, einen Urlaub dort zu planen. Dabei weiß ich nicht erst seit gestern, dass ich für einen schönen Urlaubsort nicht ins Flugzeug steigen oder unglaublich lange unterwegs sein muss.
Der Harz klang für mich jetzt erstmal vor allem nach Natur und Wandern. Und so ziemlich jedes Dorf, durch das wir fuhren, pries sich selbst auch als Wanderparadies an ;o) Aber wandern wollte ich bei angekündigten Temperaturen um null Grad doch lieber nicht.
Die digitale Karte verriet schnell, der Name der nächstgelegenen Stadt ist Quedlinburg. Und während meine erste Assoziation dem Gesellschaftsspiel „Die Quacksalber von Quedlinburg“ (Werbung*) galt, entpuppt sich die Stadt selbst als unglaublich schön und idyllisch.
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Fachwerkhäuser aus 800 Jahren reihen sich in verwinkelten Gassen und Straßen mit Kopfsteinpflaster aneinander. Ich weiß gar nicht, wo ich den Blick zuerst hinlenken soll. Einige Häuser sind schmal und quetschen sich optisch zwischen ihre Nachbarn rechts und links. Jedes weitere Stockwerk oben drauf hängt ein bisschen weiter über der Straße. Und bei den größeren, breiteren Häusern zeigen die Balken deutlich wie schief die Bäume gewachsen waren, aus denen sie gefertigt wurden.
Ein Stadtrundgang
Vom Parkplatz aus gelangen wir nach wenigen Metern auf den Marktplatz von Quedlinburg. Der zentrale Platz der Stadt ist um die Mittagszeit nicht mehr all zu belebt. Was vermutlich auch den eisigen Tmeperaturen geschuldet ist. Am gegenüberliegenden Ende des Platzes liegt das Rathaus, Sonnen beschienen und noch mit einem riesigen geschmückten Weihnachtsbaum davor.
In der Touristeninformation entscheiden wir uns gegen eine der vielen Führungen durch die Stadt. Stattdessen kaufen wir den Reiseführer „Quedlinburg an einem Tag“. Dieser reicht für die kurze Dauer unseres Aufenthalts aus.
Vom Marktplatz…
Wir starten den beschriebenen Stadtrundgang gleich wo wir sind. Der Reiseführer erzählt uns Wissenswertes über die Geschichte der Stadt und Details zu einzelnen der unzähligen Fachwerkhäuser. Wir gehen vorbei an mäandernden Gassen, schiefen Dächern, verhuschten Fassaden und verschhnörkelten Schnitzerein. Den gut erahltenen, gepflegten Häuserreihen stehen unbewohnte, heruntergekommene gegenüber. Denkmalschutz hat auch eine unverkennbare Kehrseite, denn der Erhalt alter Häuser ist teuer, vor allem wenn sie historisch korrekt instand gehalten werden sollen.
…über den Schuhhof…
Beim Zunfthaus der Schuhmacher betreten wir durch einen unscheinbaren Durchgang einen Hinterhof. Die erhaltenen Fenster der Werkstätten lassen mit ihren herunterklappbaren Fensterläden noch heute erahnen, wie vor 600 Jahren hier die hergestellten Waren ausgestellt wurden.
Wir folgen der schmalen Gasse des Schuhhofs weiter. An ihrem Ende empfängt uns ein Hotel mit dem passenden Namen „Vorhof zur Hölle“. Entgegen dem Namen wirken die Türen zu den Gästezimmern jedoch einladend und liebevoll erhalten. Hier möchte ich jede Tür und jedes Fenster fotografieren. Zum Glück muss ich mich nicht auf 24 oder 36 Bilder beschränken ;o)
Als ich mich umdrehe, stehe ich vor diesem riesigen Tor. Zu gerne hätte ich das T-Shirt fotografiert, dass ich an diesem Tag trage. Doch Temperaturen um null Grad lassen mich diesen Gedanken ganz schnell wieder vergessen.
Ein paar Schritte weiter bin ich schon wieder versunken im Fachwerkparadies. Der Blick durch den Sucher lässt mich die Kälte gekonnt vergessen. Die 40mm Festbrennweite schränkt mich in den engen Gassen beim Einfangen der Motive ein wenig ein. Also sehe ich mich auch ohne den Blick durch den Sucher um und sauge die Eindrücke auf wie ein Schwamm.
…zur Hölle
Vermutlich hätte es keinen Reiseführer gebraucht, um die schönen Ecken dieser Stadt zu entdecken. Eine Gasse links, ein Durchgang rechts. Hinter jeder Ecke ein neues Kleinod, das mich die weniger gut erhaltenen Bauten vergessen lässt.
Und dann lese ich das nächste Straßenschild und ich weiß in der Hölle ist es wirklich warm. Zumindest wärmer als im eisigen Wind auf dem Marktplatz.
Die Jacke habe ich dennoch nicht für ein Foto ausgezogen ;o)
Auf Seite 1 erfahrt ihr, was für mich einen guten Start ins neue Jahr ausmacht. Einblicke in die Zukunft meines Blogs, Planungen für 2019 und was ich über gute Vorsätze denke, erfahrt ihr auf Seite 3.
