ExtraSchicht 2015

in Ausflüge & Reisen/Fotolabor

Meine erste uns bis letzten Monat einzige ExtraSchicht war 2011 und ist damit schon eine ganze Weile her. Entweder hatte unser Terminkaleder was anderes mit uns vor oder das Wetter wollte unbedingt Regen statt irgendwas zwischen sonnig und bewölkt. Doch dieses Jahr zum 15jährigen Bestehen der ExtraSchicht hatten wir den Terminkalender UND das Wetter auf unserer Seite ;o)
Hatten wir für unsere erste ExtraSchicht 2011 mit drei Spielorten in Bochum eher heimische Gefilde ausgewählt, sollte es dieses Jahr etwas werden, was wir beide noch nicht kannten. Durch den Umzug nach Wetter (Ruhr) ist das östliche Ruhrgebiet für uns in den Fokus gerückt. Zu weit weg von Zuhause sollten unsere Ziele auch nicht sein. Mehr als drei Spielorte schafft man an diesem Abend nicht ohne Stress und im besten Fall liegen sie nah bei einander. Beenden wollten wir den Abend gerne mit einer schönen Lichtshow, egal ob mit oder ohne Feuerwerk ;o) Mit diesen abgesteckten Rahmenbedinungen haben wir uns durch das Begleitheftchen der ExtraSchicht geblättert.
Unsere Wahl fiel schließlich auf Waltrop mit seinen zwei Spielorten der Zeche Waltrop und dem Schiffshebewerk Henrichenburg. Sie liegen recht nah bei einander und der an dem Abend eingesetzte Pendelbus benötigt etwa 15 Minuten. Das Auto parkten wir in der Nähe des Schiffshebewerks, denn dort wollten wir enden.
 
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Die Zeche Waltrop kannten der weltbeste Mann und ich beide nicht so richtig. Sie ist nicht als Touristenattraktion bekannt, weshalb erfuhren wir gleich zu Anfang bei der 30minütigen Führung über das Gelände. Anders als andere stillgelegte Zechen im Ruhrgebiet wurde die Zeche Waltrop nämlich als Gewerbegebiet erschlossen unter dem Motto „Arbeiten im Park“. Zum einen ist das natürlich schade, denn die Zeche Waltrop ist nach der Zeche Zollverein das größte erhaltene zusammenhängende Hallenensamble des Ruhrgebiets und weist zudem noch eine wunderschöne erhaltene Jugendstilfassade auf. Auf der anderen Seite ist ihr Erhaltungszustand sicher auch dieser Umnutzung zu verdanken. Allen voran hat sich das Unternehmen Manufactum dort angesiedelt und seinen Hauptsitz errichtet, welches dafür bekannt ist hochwertige und langlebige Waren zu verkaufen, die zum Teil noch traditionell gefertigt werden. In der alten Lohnhalle befindet sich ein kleiner Lebensmittelladen mit dem tollen Namen „brot & butter“, der in seiner Frischetheke ausgesuchte Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren verkauft, aber auch sonst eine sehr erlesene Auswahl an Lebensmitteln bereit hält. Daneben findet sich außerdem das Gasthaus Lohnhalle. In der anschließenden Waschkaue ist dann schließlich das Warenhaus von Manufactum. Ich kannte es bisher nicht und war total begeistert von diesem Produktangebot.
 
Diese drei Geschäfte können auch außerhalb von Veranstaltungen wie der ExtraSchicht oder dem Tag des offenen Denkmals besucht werden. Vorzugsweise um dort einzukaufen ;o) Noch interessanter fand ich allerdings die von Manufactum als Verwaltungssitz genutzte Zentrale Maschinenhalle. Um dort Büros unter zu bringen wurde ein Haus im Haus mit einer Stahl-Holz-Glas-Konstruktion errichtet und in der Längsachse so ausgerichtet, dass das riesiege Deckenfenster für natürliches Licht in den Büros genutzt werden kann. Dieses Haus im Haus ist von den originalen Backsteinwänden von jeder Wand ca 1,2 m entfernt. Obwohl ich davon natürlich Bilder gemacht habe, kann ich sie euch leider nicht zeigen, weil die Rechte daran sicherlich dem Architekten gehören. Doch nehmt es als Aufforderung die Zeche Waltrop bei der nächsten ExtraSchicht oder dem Tag des offenen Denklmals zu besichtigen. Es lohnt sich wirklich diese einmalige Konstruktion zu sehen.
 
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Nach der Führung haben wir die nicht sehr Hohe Abraumhalde der Zeche Waltrop, die Halde Brockenscheid bestiegen, um zum Spurwerkturm zu gelangen. Dabei handelt es sich um ein ca. 20m hohes Kunstwerk des Künstlers Jan Bormann. Es besteht aus 1000 Metern gebrauchter Spurlatten aus dem Bergbau, woher sich auch der Name des Holzgitterbauwerks ableitet. Spurlatten sind die Balken, die im Bergbau die Fahrkörbe beim auf- und abfahren in ihrer Spur gehalten haben. Auf 12 Metern Höhe besitzt die Konstruktion eine Aussichtsplattform und ich wollte unbedingt rauf. Interessanter Weise vertraue ich auf die Stabilität von Holz viel eher, als der von Stahl. Doch die Lochgitterstufen der Treppe fand ich beim Auf- und Absteig eher so mittel.
 
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Erst einmal oben angekommen wurde ich allerdings von der Aussicht entschädigt. Zum einen kann man sich dort oben den besten Überblick über das Gebäudeensamble machen. Und zum anderen konnte ich bis zum Colani-Ei, dem Ufo von Lünen gucken. Und am meisten haben mich die Lampen entschädigt, die ringsherum angebracht sind und einfach echt niedlich gucken. Findet ihr nicht auch?
 
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Dass es langsam dunkel wird, erkannten wir dann daran, dass man die Lichtinstallation der Extraschicht schon auf den Spurlatten sehen konnte. Sicher sah das Kunstwerk in dieser Art beleuchtet zu einem noch späteren Zeitpunkt sich noch faszinierender aus, doch wir hatten ja noch etwas vor und machten uns auf mit dem Pendelbus zum Schiffshebewerk Henrichenburg zu fahren.
 
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Das erste was wir auf dem Weg vom Bus zum Museum sahen waren die beiden Kugeln auf den Oberhaupttürmen. Und obwohl das schon einiges über die Größe verrät, werden einem die gigantischen Ausmaße eines solches Fahrstuhls für Schiffe erst bewusst, wenn man davor steht. An dieser Stlle möchte ich allerdings nicht zu viel über das Schiffshebewerk erzählen, denn letzte Woche waren der weltbeste Mann und ich noch einmal dort, um es in Ruhe und bei Tageslicht zu erkunden. Und das werde ich euch natürlich nicht vorenthalten ;o)
 
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Und während in der Maschinenhalle Film-Titelsongs gesungen und gespielt wurden, haben wir uns dazu entschlossen eine Runde mit einem der historischen Schiffe über den Kanal zu drehen. Diese Chance hat man schließlich nicht immer. Und auch wenn wir ca. 45 Minuten warten mussten, war die Fahrt mit der kleinen dampfenden Nixe doch einfach eine tolle Erfahrung.
 
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So ein Dampfschiff ist laut, stinkt und raucht. Und doch ist es toll und faszinierend. In den kleinen Maschinenraum haben sich bis zu vier Leute hineingequetscht, um zu arbeiten. Sei es zum Kohle scheffeln oder was die sonst noch so tun müssen ;o) Am überraschendsten für uns alle war der qualmende Schornstein, der für jede Brücke unter der wir herfuhren mit Manneskraft an einem Seil umgekippt werden musste.
Während der blauen Stunde sind wir so eine Viertelstunde den Dortmund-Ems-Kanal hinauf geschippert und wieder zurück. Pünktlich zum Beginn der Wasser-Licht-Show „Flames of Water“ waren wir wieder zurück und konnten diesem Spektakel zuschauen, während wir anlegten. Zum zweiten Teil der Show eine halbe Stunde später war ich dann auch auf der anderen Uferseite, um dieses Abschlußspektakel einzufangen.
Wir hatten einen wundervollen Abend und hoffen, dass im nächsten Jahr sowohl der Terminkalender, als auch das Wetter wieder mitspielen.
 
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Wart ihr auch auf der ExtraSchicht 2015? Wo hat es euch hinverschlagen? Und wieso ausgerechnet zu diesen Spielorten? Erzählt mir von eurem Erlebnis oder verlinkt mir auch gerne im Kommentar euren Bericht über die ExtraSchicht 2015.
 
Habt es schön
 


Verlinkt bei: Mittwochs mag ich die ExtraSchicht
 

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