Die Sonne kitzelt meine Nase, als ich aus dem Haus trete. Der Wind ist mild und warm. Letzte Woche Montag war ein perfekter Frühlingstag im April. Es ist zehn vor zwölf, als ich in Bochum-Ehrenfeld an der St. Meinolphus Kirche vorbei gehe. Kurz darauf stehe ich auch schon vor meinem Ziel: Die ButterBrotBar.
Ich hatte von ihr gelesen, auf einem Blog über den ich beim Surfen gestolpert bin. Der freundliche Herr Go*gle hilft mir beim Wiederfinden. Es war bei Kochplattenteller. Seit diesem Artikel wollte ich dorthin. Aber seit ich nicht mehr am Bahnhof wohne ist die Innenstadt und damit das Ehrenfeld irgendwie weit weg. Doch an diesem Montag bin ich verabredet. Zum Mittagessen in der ButterBrotBar.
Meine Freundin ist noch nicht da, also gehe ich schon Mal hinein. An einem großen Tisch mit groben Holzbohlen sitzen verteilt schon paar Leute. Ich nehme einfach bei ihnen Platz. So ist das in der ButterBrotBar. Die große gemütliche Tafel schafft Geselligkeit. Bei einem ersten Cappucino schaue ich mich um.
Neben Zucker, Salz, Pfeffer und Servietten steht das Besteck schon bereit. Es ist bunt gemischt, hat schon viele Jahre gesehen, so wie die alte Sammeltasse vor mir, die nicht ganz zur Untertasse passt. In einer großen Vase stehen Zweige mit filigranem Grün und hübschen Anhängern. Überall in den Regalen sieht man alte Kaffeekannen, Sammeltässchen, bunt gemischte Kaffeeservice. Auf dem Tisch stehen Gläser und Wasser mit Minze bereit. Kostenlos, als Service für die Gäste.
Das Hauseigene selbst gemachte Brot wird nach den Wünschen der Gäste frisch belegt. Frische Kräuter zum Verfeinern der Brote stehen in einer kleinen Kühltheke bereit. Aber es gibt auch jeden Mittag eine warme Mahlzeit. Die Preise sind so günstig, dass ich dort auch jeden Tag Mittagessen würde, würde ich in der Innenstadt arbeiten.
Ich schaue aus dem bunt beklebten Fenster. Meine Freundin ist da. Wir trinken eines der Getränke einer eher unbekannten Marke aus dem Kühlschrank und entscheiden uns für die Nudeln mit fruchtiger Tomaten-Zucchini-Sauce.
Zum Nachtisch gibt es wieder Kaffee. Und bei ein Stück vom Hauseigenen veganen Apfelkuchen vergessen wir die Zeit.
Als ich drei Stunden später den Heimweg antrete scheint die Sonne noch immer. Der Wind ist mild und warm. Beim nächsten Mal probiere ich ein Butterbrot, das verspreche ich mir selbst.
Der Weg ist das Ziel: Ein Picknick in 2066 m Höhe auf dem San-Bernadino-Pass
Die gewundene Passstraße mit unzähligen Haarnadelkurven bringt uns in Begleitung von phänomenaler Aussicht auf die Alpenlandschaft