Glashütte Gernheim

in Ausflüge & Reisen

Das LWL-Industriemuseum hat 8 Standorte. Einer davon ist die Glashütte Gernheim an der Weser. Hier wurde Glas für den Weltmarkt produziert, das über die Weser nach Hamburg verschifft wurde und dort Abnehmer finden konnte.

Gernheim wurde dabei ausgewählt, weil es von Natur aus so hoch lag, dass es trotz Ufernähe nicht Hochwassergefährdet war. Und so lohnte sich die Investition in diesen Standort. Die Weser diente nicht nur dazu die fertigen Endprodukte gut abtransportieren zu können, sondern auch, um die nötigen Ausgangsprodukte schnell und bequem hinschaffen zu können. Es gab 1826 keine bessere Möglichkeit, als Wasserwege zu nutzen. Die Eisenbahn wurde in Preußen erstmals 1835 etabliert und die später in der Nähe von Gernheim liegende Cöln-Mindener-Eisenbahn gab es sogar erst ab 1843.

Neben dem kegelförmigen Glasturm, in dem die Glasmacher ihre Arbeit verrichteten, gehören zum Museum noch weitere erhaltene Gebäude, die wiederhergerichtet wurden. Ein großer Teil der Ausstellung findet sich in der ehemaligen Korbflechterei, wo man etwas über die Geschichte der Hütte erfährt, über Glasmachen an sich und darüber wie es damals verpackt wurde. Außerdem finden sich dort die ältesten Arbeiterhäuser Westfalens, von denen eines besicht werden kann. Es ist erstaunlich auf wie wenig Raum eine Kinderreiche Glasmacherfamilie damals lebte. Im Glasturm selber kann man sehen wie Gläser damals, wie auch heute noch Mund geblasen werden.

Als kleines Andenken habe ich mir ein paar Glasknöpfe mitgenommen, die lassen sich sicherlich auch für ein paar feine Nähprojekte verwenden. ;o)
Wer etwas über die Industriekultur in Westfalen erfahren möchte, dem sei ein Besuch in der Glashütte Gernheim ans Herz gelegt. Für Kinder gibt es eine Rallye, bei der sie das Museum mit ihren Eltern erkunden und viel über das Leben als Glasmacher erfahren können.

Entdecke mehr von Fabulatoria

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Go to Top