Ich bin zu spät, viel zu spät, ich weiß. Gestern schon haben einige Blogowskis ihre Lieblingsorte vorgestellt. Ich habe sehr lange überlegen müssen. Und als ich mich gestern auf den Weg machte mit meinem neuen Fahrrad die Welt zu erobern, da wusste ich es. Mein Lieblingsort ist immer wieder die Ruhr. Bei jedem Wetter und ganz unabhängig von der Stadt. Hier und hier habe ich darüber auch schon Mal geschrieben ;o) Zu meinem Glück ist die bei mir umme Ecke. Und so sind der weltbeste Mann und ich direkt von Zuhause losgeradelt. Aber ich sach euch von 0 auf 30 km war einfach zu viel für mich. Deswegen kommt der Post erst heute. Ich war gestern so feddich, dass ich um halb zehn ins Bett gefallen bin und um sieben in der früh erst wieder rausgekrochen kam. Zum Glück tun meine Beine nicht mehr weh ;o)
In Bochum-Dahlhausen ging es über die Rührmühle über die Bahntrasse hinweg zu den Ruhrwiesen, damit wir dem Ruhrtalradweg Richtung Essen folgen konnten. An wirklich warmen sonnigen Wocheneden ist es hier wahnsinnig voll. Gestern war es trocken aber bewölkt und man musste sich keinen Slalomweg durch die Spaziergänger suchen ;o) Entlang der Ruhr gibt es eine Menge Campingplätze. Ein ganz besonderer kommt Flußabwärts auf der rechten Seite, wenn man die Eisenbahnbrücke auf Höhe des Eisenbahnmuseums schon hinter sich gelassen hat. Dort kann man in alten Bauwagen campen. Am Wegesrand entdeckt man aber auch immer wieder verschiedenste Vögel – momentan sind wieder viele Gänse unterwegs – was Hobbyornithologen mit digitalen Spiegelrelfexkamers mit riesiegen Objektiven auf den Plan ruft. Rechts und links am Ufer finden sich aber auch immer wieder alte Fabrikgebäude, zum teil genutzt, zum Teil der Natur überlassen.
Bei der Gaststätte Haus Großjung führt eine weiße Schwimmbrücke über die Ruhr. Ein Stück weiter Flußabwärts auf der linken Seite befindet sich der Leuchtturm. Es handelt sich dabei um ein Kunstwerk an einem Strommast. Dieser wurde mit bunten Plexisglasscheiben versehen und bei Sonne bietet er ein wundervolles Farbenspiel. Außerdem ist er dadruch eine tolle Landmarke entlang des Weges.
Nicht nur Radfahrer, Spaziergänger und Ornithologen zieht es an die Ruhr. Auch Angler sitzen geduldig hier und dort am Ufer und hoffen auf einen guten Fang. Der Ruhrtalradweg ist dabei sogar an einigen Stellen richitg gut ausgebaut, wie die Ruhrprommenade in Essen-Steele. Alle paar Kilometer finden sich außerdem Ausflugslokale, die dazu einladen eine kleine Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken.
Ab und an entfernt man sich als Radfahrer etwas von der Ruhr, die Wege direkt am Wasser sind dann den Fußgängern vorbehalten. Dafür kommt man dann über kleine steile Brücken, die über beschaulicher fließende Seitenarme führen. Neben Fabriken dürfen typische Pottdenkmale natürlich nicht fehlen. Um so mehr erfreute mich der Anblick des Fördertrums der ehemaligen Zeche Heinrich in Essen-Überruhr.
Manche alte Eisenbahnbrücke wurde für Fußgänger und Radfahrer umgenutzt und es fühlt sich einfach toll an auf dieser die Ruhr zu überqueren und zum Beispiel Ruderer bei ihrem Training auf dem Wasser zu beobachten. Nach ca. 18 Kilometern hatten wir unser Ziel, die Anlegestelle der weißen Flotte des Baldeneysees erreicht. Für mich war es ungelogen das erste Mal, dass ich dort war. Und ich fand es so klasse, dass wir gleich noch eine Seerundfahrt gemacht haben. Der Baldeneysee ist der größte der sechs Stauseen entlang der Ruhr. Als Bochumerin mag ich den Kemnader See natürlich lieber, doch sie alle haben ihren Charme.
Neben Ruderern war der See voll von Segelbooten. Ein Segelverein scheint sich am Ufer an den anderen zu reihen. Kaum losgefahren ließ der Fördertrum der Zeche Carl Funke mein Herz höher schlagen. Es ging vorbei am Seaside Beach, der mit den Windsufern vor dem Palmenbesetzten Sandstrand echtes Urlaubsfeeling verbreitete. Schön anzusehen war auch das Regattahaus mit Tribünen und Regattastrecke. Wer genau hinsieht entdeckt hoch oben im Wald entlang des Ufers die Waldwirtschaft Heimliche Liebe. Einen Blick auf die Villa Hügel hatte man tatsächlich aus der Ferne auch. Allerdings war die mit der kleinen Knipse nur schwer einzufangen. Und hatte ich eigentlich die Campingplätze erwähnt? ;o)
Also für alle Camper da draußen: Kommt in Pott hier ist schön! Hier ist grün! Vor allem anne Ruhr!
Für alle anderen gilt das natürlich auch ;o)
Ich hoffe ich konnte euch einen Eindruck davon vermitteln, wieso die Ruhr mein Lieblingsort ist. Sie ist nicht nur in meiner Stadt, aber dafür im ganzen Pott!
Weitere Blogwoski-Lieblingsorte:
- Haydee ist am liebsten im Stadtpark Bochum
- Heidi spaziert gerne durch die Margarethenhöhe in Essen
- Gesas Lieblingsplatz ist der Phönixsee in Dortmund, denn der ist auch einfach umme Ecke
- Nina zeigt uns ganz viele Lieblingsplätze und stellt uns so ganz nebenbei Lünen vor
- Berit geht gern in die Bibliothek in Duisburg
- Natalie lebt zur Zeit im Pottexil in Stuttgart und ihren Lieblingsplatz dort gibt es nur Samstags
Habt Ihr auch Lieblingsplätze? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir davon erzählt.