Rezension: Outlaw

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outlaw(Klappentext) Zwei Nachbardörfer in Colorado. Hope und Despair. Hoffnung und Verzweiflung. Dazwischen nichts weiter als meilenweit Niemandsland. Jack Reacher, per Anhalter unterwegs, strandet ausgerechnet in Despair. Er will nur einen Kaffee trinken und dann weiterziehen, doch vier düstere Gestalten wollen ihn wegen Landstreicherei von der Gemarkung verweisen. Reacher geht die Freiheit zwar über alles, aber einen Platzverweis lässt er sich nicht bieten. Und sein untrüglicher Instinkt sagt ihm, dass in dieser tristen Gegend irgendetwas faul ist …
 
Outlaw ist Band 12 der mittlerweile 14-teiligen Romanreihe von Lee Child. Hauptfigur ist Jack Reacher, ein ehemaliger Militärpolizist, der zu Fuß einmal diagonal durch die Vereinigten Staaten läuft. Von Nordosten nach Süwesten, möglichst in gerader Linie. Auf diesem Weg kommt er auch durch die Orte Hope und Dispair. Hoffnung und Verzweiflung. Als würden es die Namen der kleinen Städte nicht schon verraten ist Hope ein freundliche offene Stadt, während Dispair verschlossen und unfreundlich ist. So vorhersehbar ist der Rest der Handlung allerdings nicht.
 
Der Roman beginnt spannend mit dem Tod eines jungen Mannes in der Wüste, doch für mich ging das im Rest der dahin plätschernden Handlung bis zur Mitte des Buches schlicht unter. Jack Reacher verlässt am Morgen Hope und wird dann unfreundlich in Dispair empfangen. Er soll als Landstreicher verhaftet werden, aber anstatt einfach mitzugehen, bricht er einem der Deputys den Kiefer. Am Abend wird er nach einem rasch gefällten Urteil, das ihm verbietet die Stadt wieder zu betreten, an der Stadtgrenze zu Hope wieder abgesetzt. Und aus Prinzip macht er sich daran herauszufinden, was in Dispair nicht stimmt. Die Polizistin Vaughan aus Hope steht ihm dabei zur Seite, auch wenn nicht ganz klar ist weshalb.
 
Denkt man am Anfang noch, er will einfach wirklich nur in möglichst gerade Linie weiter seinen Weg durch die USA nehmen, so hat man zwischenzeitlich das Gefühl es handel sich um einen persönlichen Rachefeldzug. Der Protagonist hat seine Prinzipien und kennt seine Fähigkeiten. Seine rasche Auffassungsgabe und seine Kampffertigkeiten, werden immer wieder beschrieben, so dass auch der Leser irgendwann kapiert hat wozu Reacher fähig ist. Der ehemalige Soldat schafft es durch Schlägereien, Einbrüche, Diebstahl und Brandstiftung beinahe nichts an Schwierigkeiten und Konflikten mit dem Gesetzt auszulassen. Obwohl ihn das nicht unbedingt sympatisch macht hat er doch einen faszinierend nüchternen Charakter, was den Lesern an manchen Stellen sogar zum Schmunzeln bringt.
 
“Sie sind eine Ein-Mann-Verbrechenswelle.”
“Nein, ich bin Alice im Wunderland.” (Seite 214)

 
Dennoch baut sich die Spannung so langsam auf, dass ich das Buch noch Monate hätte vor mir herschieben können, bevor ich es zu Ende gelesen habe. Erst ab der Hälfte des Buches wollte ich wirklich wissen, wie es weiter geht und was es mit den seltsamen Vorgängen auf sich hat. Doch selbst die spannendesten Stellen werden mit zu vielen Details leider in die Länge gezogen.
 
Mein Fazit: Jack Reacher ist ein interessanter Charakter, aber Lee Child hätte aus Outlaw noch ein bisschen mehr herausholen können. Das Ende ist unerwartet und für Jack-Reacher-Fans darf „Outlaw“* ganz sicher nicht im Bücherregal fehlen.
 
Vielen Dank an „Blogg dein Buch“ und den blanvalet Verlag für das Vertrauen und dass ich „Outlaw“ rezensieren durfte.
 


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2 Comments

    • *g* Ja ist er. Aber man muss vielleicht dabei sagen, dass der Jack Reacher in den Büchern anders ist, als Tom Cruise ihn darstellt. Lee Child beschreibt ihn als einen Hünen von 1,95 m Größe und 115 kg. Da kommt Cruise nicht mal mit viel Fantasie dran ;o) Entsprechend fehlt ihm auch das einschüchternde Auftreten, dass im Buch beschrieben wird.

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